Geldpolitik, Finanzpolitik und Arbeitsmarktpolitik in diesem Jahr: Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik 2010
In 2010, three questions will be of relevance for economic policy debates. How can we overcome the crisis ultimately? At which point in time and in which way should expansionary fiscal and monetary policies end? How can we gain control of the large public debt? Answers to these urgent questions have to focus not only on current but also on long-term requirements. This means, political actors have to regulate financial markets in a way that guarantees both global stability and sufficiently flexible supply of capital for physical investment. Moreover, economic policy measures should contribute to a reduction of global imbalances. From a German perspective, this implies to strengthen domestic demand in order to overcome the structural surplus of the trade balance. Finally, a turnaround concerning distributional issues is essential to direct the fruits of growth towards physical investment and not risky financial assets.
Drei relevante Fragen stehen im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Debatten für das Jahr 2010. Wie kann die Krise endgültig überwunden werden? Wann und wie soll der Expansionskurs der Fiskal- und Geldpolitik beendet werden? Wie bekommt man danach die hohe Staatsverschuldung in den Griff? Die Antworten auf die aktuell brisanten Fragen dürfen nicht nur den kurzfristigen Notwendigkeiten Rechnung tragen, sondern müssen auch im Einklang mit den längerfristigen Erfordernissen stehen. Das heißt, die Wirtschaftspolitik muss die Finanzmärkte neu ordnen, so dass sie auf der einen Seite die globale Stabilität nicht mehr gefährden und auf der anderen Seite ein hinreichend flexibles Angebot an Kapital für realwirtschaftliche Investitionen sichern. Ferner sollten die wirtschaftpolitischen Maßnahmen einen Beitrag dazu leisten, die globalen Ungleichgewichte zu bekämpfen. Aus deutscher Sicht impliziert dies, dass die Binnennachfrage gestärkt werden muss, um die strukturellen Überschüsse der Außenhandelsbilanz zu überwinden. Schließlich bedarf es einer verteilungspolitischen Umkehr, um die Früchte des Wachstums stärker in realwirtschaftlich wirksame Ausgaben zu lenken anstatt in riskante Finanzanlagen.
Quelle
Horn, Gustav A.; Sturn, Simon; Tober, Silke; Truger, Achim:
Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik 2010
IMK Report, Düsseldorf, 21 Seiten