German labour costs stabilising: European comparison of trends in labour and unit labour costs in 2015
Based on Eurostat data the Macroeconomic Policy Institute (IMK) regularly analyses the development of labour costs and unit labour costs in Europe. This report presents labour cost trends in the private sector, disaggregated for private as well as public services, and in manufacturing industry, for a selection of European countries, the Euro Area and the European Union. A special focus is put on the effects of the statutory minimum wage of 8.50 Euro per hour, introduced at the beginning of 2015 in Germany, on the increase in labour costs. Subsequently, the report examines the development of unit labor costs in Europe and its impact on price competitiveness.
In 2015 hourly labour cost in the German private sector averaged 32.70 Euro. The German economy is in eighth position in the ranking of EU countries, as in the previous year. With an annual rate of change of 2.7 %, the rise in labour costs in the German private sector was above the European average. In most of the so-called European crisis countries hourly labour costs decreased or stagnated again. Hourly labour costs in German manufacturing and in private services rose at the same rate (2.7 %). Consequently, the percentage difference in labour costs between the two sectors still exceeds 21 %. This is the largest intersectoral wage gap of all the EU countries.
The adjustment process in the European crisis countries continued in 2015. Such that the average rate of change in unit hourly labour cost in the Eurozone of 1 % was significantly below the ECB's inflation target of slightly below 2 % per annum. Therefore, the development of unit labour costs in the Euro Area as a whole does not comply with the ECB's inflation target. In Germany unit labour costs rose by 2 %. Overall, since the start of the currency union the rate of growth of unit labour costs in Germany has been substantially below the ECB's inflation target. Therefore, wages in Germany should grow at a substantially above average rate for several years to support the adjustment process in the European crisis countries.
Das IMK analysiert regelmäßig mittels Daten von Eurostat die Entwicklung der Arbeits- und der Lohnstückkosten in Europa. Dabei wird die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, im privaten und im öffentlichen Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern sowie dem Euroraum und der Europäischen Union als Ganzes dargestellt. In dieser aktuellen Auswertung wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde in Deutschland Einfluss auf den Anstieg der Arbeitskosten insgesamt hatte. Im Anschluss daran wird die Entwicklung der Lohnstückkosten untersucht und den Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit nachgegangen.
Im Jahr 2015 kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 32,70 Euro. Wie im Vorjahr belegt Deutschland damit im europäischen Länderranking den achten Platz. Mit einer Veränderungsrate von 2,7 % stiegen die Arbeitskosten in Deutschland im Jahr 2015 stärker als im europäischen Durchschnitt. In den meisten Krisenländern stagnierten oder sanken die Arbeitskosten erneut. In Deutschland sind im Jahr 2015 die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe mit 2,7 % genauso stark gestiegen wie im Privaten Dienstleistungssektor. Damit hat sich der prozentuale Abstand zwischen beiden Wirtschaftsbereichen zwar nicht erhöht, beträgt aber immer noch wie im letzten Jahr über 21 %. Das ist der größte Abstand zwischen den Sektoren von allen EU Mitgliedsländern.
Die Anpassungsprozesse der Krisenländer haben sich auch im Jahr 2015 fortgesetzt, so dass die durchschnittliche Lohnstückkostenentwicklung des Euroraums mit 1 % deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB von knapp 2 % lag. Damit entwickelt sich der Euroraum als Ganzes nicht stabilitätskonform. In Deutschland stiegen die Lohnstückkosten um 2 %. Da die deutschen Lohnstückkosten aber seit Beginn der Währungsunion deutlich schwächer gestiegen sind, als mit dem Inflationsziel der EZB vereinbar, sollten die Löhne in Deutschland über mehrere Jahre hinweg deutlich überdurchschnittlich steigen, um den Anpassungsprozess der Krisenländer zu unterstützen.
Quelle
Herzog-Stein, Alexander; Logeay, Camille; Stein, Ulrike; Zwiener, Rudolf:
European comparison of trends in labour and unit labour costs in 2015
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 9 Seiten