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Report

Hohe Einnahmen, viele Vorhaben, aber keine Strategie: IMK-Steuerschätzung 2018-2022

The IMK expects tax revenues to increase at annual growth rates above 4 %, reaching € 912.8 billion in 2022. This means extra revenues of € 23.2 billion compared to the November forecast of Arbeitskreis "Steuerschätzungen", a large group of experts including the federal and state ministries of finance, the Deutsche Bundesbank and economists from state-funded research institutes. In view of a potential global trade war this optimistic projection is subject to substantial down-side risks. Therefore, the IMK examines whether the priority measures of the coalition agreement amounting to almost € 46 billion can be implemented in case of a downturn. Simulations show that even in case of a moderate downturn the measures hardly face any restrictions by the debt brake. If the government adhered to the strict zero-deficit policy labelled "schwarze Null" ("black zero"), however, the priority measures would have to be cancelled almost completely or offset by spending cuts elsewhere. The German economy needs a long-term strategy ensuring permanent funding for important policy measures. By sticking to the "schwarze Null", however, the German government pursues a pro-cyclical fiscal policy relying on short-term surpluses. This policy would be challenged already in case of a moderate downturn.

Nach der IMK-Steuerschätzung steigen die Steuereinnahmen bis 2022 anhaltend kräftig mit jährlichen Zuwachsraten über 4 %. Das Steueraufkommen beträgt 912,8 Mrd. Euro im Jahr 2022, also 23,2 Mrd. Euro mehr als der Arbeitskreis "Steuerschätzungen" im November 2017 prognostiziert hat. Diese günstige Prognose unterliegt angesichts der Gefahr eines globalen Handelskrieges jedoch deutlichen Abwärtsrisiken. Vor diesem Hintergrund untersucht das IMK die Umsetzbarkeit der prioritären Maßnahmen des Koalitionsvertrags im Umfang von knapp 46 Mrd. Euro. Es zeigt sich, dass sie auch im Falle einer mittelschweren Konjunkturabschwächung nahezu uneingeschränkt realisiert werden könnten, ohne die Schuldenbremse zu verletzen. Hielte man hingegen an der "schwarzen Null" fest, so müssten die prioritären Maßnahmen fast vollständig gestrichen werden oder man müsste anderweitig kürzen. Anstelle einer langfristigen Strategie, die wichtige Maßnahmen dauerhaft gewährleistet, verfolgt die Bundesregierung mit ihrer Politik der "schwarzen Null" eine prozyklische Finanzpolitik nach Kassenlage, die bereits bei einer mäßigen Konjunkturabschwächung infrage gestellt wird.

Quelle

Rietzler, Katja; Teichmann, Dieter; Truger, Achim: IMK-Steuerschätzung 2018-2022
IMK Report, Düsseldorf, 20 Seiten

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