Die konjunkturelle Lage in Deutschland zur Jahresmitte: Starke Inlandsnachfrage bewahrt Deutschland vor Rezession
After stagnating in the second half of 2018, Germany's GDP increased strongly in the first quarter of 2019. Previously adverse effects were partially offset, fiscal measures boosted private consumption, construction boomed and investments in equipment rose moderately. Overall, the momentum of the German economy remains intact. The main driver is private consumption fueled by only slightly lower employment and wage growth. Against the backdrop of weaker foreign demand and high uncertainty, however, economic activity is restrained during the forecast period and the recession risk is high.
Euro area GDP is expected to increase by only 1.5% and 1.6%, respectively, in 2019 and 2020, resulting in a slower decline in the still high level of underemployment and an increase in risks to financial market stability.
All in all, Germany's GDP is forecast to increase by 1% in 2019 and by 1.6% in 2020 (1.2% working-day adjusted). The annual average unemployment rate will fall slightly to 5.0% in 2019 and remain there in 2020, while the inflation rate of 1.4% in 2019 and 1.6% in 2020 remains continues to undershoot the ECB's inflation target.
Nach der Stagnation in der zweiten Jahreshälfte 2018 stieg das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2019 kräftig. Ausschlaggebend war, dass die zuvor temporär dämpfenden Effekte teilweise kompensiert wurden, fiskalische Maßnahmen den privaten Konsum stärkten, die Bauinvestitionen boomten und die Ausrüstungsinvestitionen moderat ausgeweitet wurden. Insgesamt ist die Eigendynamik der Konjunktur in Deutschland intakt. Sie wird durch leicht verringerte Beschäftigungs- und Lohnzuwächse getragen, die den privaten Konsum in Gang halten. Vor dem Hintergrund der abgeschwächten Auslandsnachfrage und der hohen Unsicherheit ist die konjunkturelle Dynamik im Prognosezeitraum aber verhalten und die Gefahr eines Abbrechens der Konjunktur hoch.
Das Euroraum-BIP dürfte 2019 und 2020 lediglich um 1,5 % bzw. 1,6 % zunehmen, wodurch sich der Abbau der noch hohen Unterbeschäftigung verlangsamt und die Risiken für Finanzmarktstabilität zunehmen.
Alles in allem dürfte das BIP in Deutschland 2019 um 1 % und 2020 bei deutlich mehr Arbeitstagen um 1,6 % zunehmen. Die Arbeitslosenquote sinkt im Jahresdurchschnitt 2019 noch leicht auf 5,0 % und verharrt dort 2020, während die Inflationsrate mit 1,4 % 2019 und 1,6 % 2020 das Inflationsziel der EZB weiterhin deutlich unterschreitet.
Stichworte: Arbeitskosten, Einkommen, Wirtschaftspolitik, Lohnentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung
Quelle
Dullien, Sebastian; Hohlfeld, Peter; Paetz, Christoph; Rietzler, Katja; Theobald, Thomas; Tober, Silke; Watzka, Sebastian:
Starke Inlandsnachfrage bewahrt Deutschland vor Rezession
IMK Report, Düsseldorf, 19 Seiten