Belastungsschere geht im Mai 2022 weiter auf: IMK Inflationsmonitor
Im Mai 2022 fiel der Preisauftrieb bei Kraftstoffen sowie bei Haushaltsenergie stärker aus als im April und auch die Preise für Nahrungsmittel zogen beschleunigt an. Vor diesem Hintergrund erreichte die Inflationsrate im Mai 2022 mit 7,9 % einen erneuten Höhepunkt. Die Preissprünge bei Energie und Nahrungsmitteln dominieren weiterhin das Inflationsgeschehen. Üblicherweise würden diese Ausgabenkomponenten insgesamt 0,4 Prozentpunkte zur Inflation beitragen - im Mai waren es 5,1 Prozentpunkte. Wie in den Vormonaten belasten die Preisschübe bei Energie und Nahrungsmitteln die Haushalte mit geringeren Einkommen besonders stark. Die Spanne der aktuellen haushaltsspezifischen Inflationsraten beträgt 2,4 Prozentpunkte und ist damit höher als in den Vormonaten. Sie reicht von 6,5 % für einkommensstarke Alleinlebende bis 8,9 % für einkommensschwache vierköpfige Familien. Noch ausgeprägter ist der Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und Kraftstoffen. Sie beträgt 3,1 Prozentpunkte, wobei diese Güterarten bei einkommensschwachen Familien einen Inflationsbeitrag von 6,6 Prozentpunkten liefern, verglichen mit 3,5 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden.
Stichworte: Inflationsmonitor, Inflation, Haushalte, Teuerungsrate, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise, Nahrungsmittelpreise
Quelle
Dullien, Sebastian; Tober, Silke:
IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 12 Seiten