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Policy Brief

Einkommensschwache Alleinlebende am stärksten von den massiven Preisanstiegen bei Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln betroffen: IMK Inflationsmonitor

Im August 2022 erreichte die Inflationsrate mit 7,9 % wieder den Höchststand vom Mai 2022. Während sich der Preisauftrieb bei Kraftstoffen etwas abschwächte, beschleunigte er sich bei Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln. Die Preissprünge bei Energie und Nahrungsmitteln dominieren weiterhin das Inflationsgeschehen. Wie in den Vormonaten belasten sie die Haushalte mit geringeren Einkommen besonders stark. Wäre das 9-Euro-Ticket bereits in diesem Monat ausgelaufen und nicht erst im September, hätten einkommensarme Alleinlebende im August die höchste Teuerungsrate gehabt. Stattdessen sind es den sechsten Monat in Folge erneut einkommensschwache Familien, die am stärksten durch die Inflation belastet sind. Die geringste haushaltsspezifische Inflationsrate verzeichneten - wie durchgängig seit Januar 2022 - einkommensstarke Alleinlebende (6,7 %). Damit liegt die Spanne der aktuellen haushaltsspezifischen Inflationsraten etwas höher als im Vormonat bei 2,1 Prozentpunkten. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie. Sie beträgt 4,2 Prozentpunkte, wobei diese Güterarten bei einkommensschwachen Alleinlebenden einen Inflationsbeitrag von 7,1 Prozentpunkten liefern, verglichen mit 2,9 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden.

Stichworte: Inflationsmonitor, Inflation, Haushalte, Teuerungsrate, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise, Nahrungsmittelpreise

Quelle

Dullien, Sebastian; Tober, Silke: IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 13 Seiten

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