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Studies

: Energiepreise, Inflation und Stagflation - Lehren vom Ölpreisschock und der Inflationswelle der 1970er Jahre

Der Preisniveauschock ab 2021, der vor allem durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, stellt die Lohnpolitik vor schwierige Herausforderungen. Theoretische und empirische Überlegungen zeigen, dass für alle Arbeitnehmer eine Überwälzung der Wohlfahrtsverluste, die durch die Energiepreiserhöhungen entstanden sind, auf die Kapitalseite nur begrenzt möglich ist. Die Erfahrungen der Inflationswelle und der Ölpreisschocks der 1970er Jahre zeigen, dass eine Lohnpolitik, welche einen vollständigen Ausgleich von Preisschocks durchsetzt, zu hoher Inflation und letztlich zu harter restriktiver Geldpolitik mit Arbeitslosigkeit führt. Aus makroökonomischer Perspektive zu empfehlen ist nach einem Preisniveauschock eine solidarische Lohnpolitik, welche die Nominallöhne moderat anhebt und stärkere Lohnerhöhungen für Arbeitnehmer mit niedrigen Löhnen anstrebt. Notwendig ist eine Unterstützung dieser Strategie durch die Fiskalpolitik, welche die negativen Verteilungseffekte eines Preisniveauschocks abmildert und die realen Nachfrageausfälle, die mit dem Schock verbunden sind, ausgleicht. Die Geldpolitik sollte in einer solchen Konstellation vorsichtig agieren und die Inflationswelle durch die Ökonomie durchlaufen lassen.

Quelle

Heine, Michael; Herr, Hansjörg: Energiepreise, Inflation und Stagflation - Lehren vom Ölpreisschock und der Inflationswelle der 1970er Jahre
IMK Study, Düsseldorf, 136 Seiten

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