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Policy Brief

Inflation steigt im November 2024 auf 2,2 %, haushaltsspezifische Inflationsraten liegen nah beieinander: IMK Inflationsmonitor

Die Inflationsrate in Deutschland stieg im November 2024 wie erwartet leicht an und lag mit 2,2 % etwas über dem Inflationsziel der EZB. Grund hierfür war insbesondere, dass die Energiepreise erneut weniger stark zurückgingen als im Vormonat (3,7 % nach -5,5 % im Oktober 2024). Die Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak erhöhte sich erneut leicht von 2,8 % im Oktober 2024 auf 2,9 %, wobei der Preisanstieg bei Dienstleistungen unverändert 4,0 % betrug.
Damit lagen die Verbraucherpreise im November 2024 um 20,5 % höher als fünf Jahre zuvor. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich dabei um 36,7 %, Olivenöl und Butter sogar um 85,4 % bzw. 59,7 %. Energie war trotz erheblicher Preisrückgänge seit den Höchstständen zuletzt noch 37,1 % teurer, darunter Erdgas mit 86,8 %. Deutlich weniger stark verteuerten sich in den vergangenen fünf Jahren mit 16,6 % Dienstleistungen und mit 15,3 % Waren ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak.
Der Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) verharrte bei 2,4 % und die HVPI-Kernrate verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 %. Beide Raten lagen höher als im Euroraum insgesamt.
Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im November 2024 zwischen 1,6 % und 2,2 %. Einkommensschwache Familien hatten die niedrigste Inflationsrate, aber zugleich die zweithöchste Teuerungsrate seit November 2019 (20,8 %). Am höchsten war im November 2024 - wie bereits seit Februar 2024 - die Inflationsrate für einkommensstarke Alleinlebende, die allerdings über den Fünf-Jahres-Zeitraum die geringste Teuerung erlebten (18,7 %).
Da die Inflation mittlerweile unter Kontrolle ist, während die Wirtschaft im Euroraum schwächelt und in Deutschland stagniert, sind eine Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch öffentliche Investitionen und ein Ende der geldpolitischen Restriktion erforderlich. Die Zinssenkung der EZB Mitte Dezember 2024 war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Aktuell sind die Leitzinsen aber noch auf einem Niveau, das die Wirtschaft dämpft, so dass die Zinsen im kommenden Jahr zügig weiter gesenkt werden sollten.

Stichworte: Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise

Quelle

Tober, Silke: IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 15 Seiten

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