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Systemrelevant Podcast: Den Klimaschutz sozial gestalten - aber wie?

Das Klima schützen, ohne den Industriestandort und die politische Stabilität zu gefährden – ist das überhaupt möglich und wenn ja - wie? Sebastian Dullien berichtet vom IMK-Forum zur sozial-ökologischen Transformation.

[8.12.2020]

Eine Dekarbonisierung des Landes innerhalb weniger Jahre – gerade für ein Industrieland wie Deutschland eine gigantische Herausforderung, wenn man dabei den Lebensstandard halten und die soziale Gerechtigkeit nicht opfern will. Um den richtigen Weg zu diskutieren, hatte das IMK vergangene Woche hochrangige Wissenschaftler und Politiker zum Forum „Sozial-ökologische Transformation“ eingeladen, unter anderem Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut und Andreas Burger vom Bundesumweltamt.

„Inhaltlich war es super und hat auch Spaß gemacht“, so das Fazit von Sebastian Dullien im neuen Podcast, in dem der IMK-Direktor und Moderator Marco Herack die Debatten in Berlin noch einmal zusammenfassen. Im Raum stand insbesondere die Frage der sozialen Ausgestaltung von klimapolitischen Maßnahmen. „Es gibt in der Klimadiskussion auch politische Kipp-Punkte“, sagt Sebastien Dullien. „Wenn ein großer Teil der Bevölkerung den Eindruck hat, dass die Klimapolitik nur auf ihrem Rücken ausgetragen wird, wenden sie sich davon ab. Die Frage ist: Wie kann man in einer Demokratie die Klimawende vollziehen? Da ist aus unserer Sicht die soziale Komponente ganz wichtig.“ Darauf habe auch Svenja Schulze in ihrer Rede hingewiesen.

Auch die Frage nach einer neuen, geeigneten Industriepolitik stelle sich nun verstärkt. Denn zu strikte Umweltauflagen könnten die Firmen ins Ausland oder in die Pleite drängen. „Zur Zeit ist vor allem für Unternehmen wichtig, dass sie eine Planungssicherheit haben, an der sie sich orientieren können. Denn zum Beispiel chemische Anlagen oder Stahlwerke haben eine Nutzungsdauer von vielen Jahrzehnten. Wichtig ist ja, dass wir die Ziele global erreichen. Wir haben nichts gewonnen, wenn wir hier die Stahlproduktion runterfahren, wenn sie dann stattdessen in China passiert – Stichwort Carbon Leakage. Wir müssen die Industrie schützen“, sagt Sebastian Dullien.

Deutschlands Rolle in der Welt und vor allem in Europa sei in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Zwar haben wir teils unsere Vorreiterrolle im Klimaschutz verloren, doch als Beispiel für eine industrielle Transformation sei Deutschland entscheidend, so Dullien. Hier gelte es auch, die industrielle Substanz für Innovationen im Klimabereich zu nutzen und so zugleich gute Jobs zu erhalten oder zu schaffen.

Alle Informationen zum Podcast

In Systemrelevant analysieren führende Wissenschaftler:innen der Hans-Böckler-Stiftung gemeinsam mit Moderator Marco Herack, was Politik und Wirtschaft bewegt: makroökonomische Zusammenhänge, ökologische und soziale Herausforderungen und die Bedingungen einer gerechten und mitbestimmten Arbeitswelt – klar verständlich und immer am Puls der politischen Debatten.

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