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Systemrelevant Podcast: Die europäische Wirtschaft zwischen IRA und Ausgleichszöllen

Wie sich der US-amerikanische Inflation Reduction Act (IRA) sowie die europäischen Ausgleichszölle für in China produzierte Autos auf die europäische Wirtschaft auswirken, erklärt Sebastian Dullien.

[17.07.2024]

Der IRA ist ein Element und eine der Säulen des Wirtschaftsprogramms von Joe Biden. Hierdurch sollen durch Steuergutschriften und andere Anreize für den Kauf von E-Autos und den Bau von Batteriewerken in den USA insbesondere erneuerbare Energien und E-Mobilität in den USA gestützt werden. Ein Ziel: Die Wertschöpfungsketten für E-Mobilität in den USA zu schließen und die Abhängigkeit von China zu verringern.

Positive Auswirkungen auf Europa könnten sein, dass der IRA zu einem Anstieg der weltweiten Nachfrage nach erneuerbaren Energien und E-Autos führt, was auch europäischen Unternehmen zugutekommen kann. Negativ könnte sein, dass die Subventionen für die US-amerikanische E-Mobilität europäische Hersteller benachteiligen und zu einem Verlust von Marktanteilen und Arbeitsplätzen führen könnten. Der IRA könnte auch zu einem neuen Protektionismus im Welthandel führen.

Die USA und China haben bereits einen erheblichen Vorsprung bei der Produktion von Batterien und E-Autos. Europa muss aufholen und gleichzeitig die eigenen Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Um die Wettbewerbsverzerrung durch die chinesischen Subventionen zu kompensieren, hat die EU zuletzt Ausgleichszölle auf chinesische E-Autos eingeführt. Diese Zölle treffen aber auch europäische Hersteller, die E-Autos in China produzieren.

Für Europa ergeben sich laut Sebastian Dullien nun eine Reihe Herausforderungen:

  • Europa müsse die eigene Produktion von Batterien und E-Autos deutlich ausbauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Weiterhin müsse die EU eine gemeinsame Strategie entwickeln, um auf den IRA zu reagieren und die Interessen der europäischen Industrie zu schützen.
  • Und es sei wichtig, dass die Politik einen klaren Kurs verfolgt und die notwendigen Investitionen in die Transformation der Automobilindustrie tätigt.

Europa und die USA sollten im Dialog bleiben und gemeinsame Lösungen finden. Der IRA ist eine große Herausforderung für die europäische Automobilindustrie, aber auch eine Chance, die Transformation hin zu einer nachhaltigen Mobilität voranzutreiben. Europa müsse jetzt handeln, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die eigene Wertschöpfungskette zu stärken.

Moderation: Marco Herack

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In Systemrelevant analysieren führende Wissenschaftler:innen der Hans-Böckler-Stiftung gemeinsam mit Moderator Marco Herack, was Politik und Wirtschaft bewegt: makroökonomische Zusammenhänge, ökologische und soziale Herausforderungen und die Bedingungen einer gerechten und mitbestimmten Arbeitswelt – klar verständlich und immer am Puls der politischen Debatten.

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